Kuckuck

Kuckuck
Ku|ckuck ['kʊkʊk], der; -s, -e:
(besonders in Wäldern lebender) größerer Vogel mit unauffälligem braungrauem Gefieder und langem Schwanz, der seine Eier zum Ausbrüten in die Nester anderer Vögel legt:
der Kuckuck ruft.

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Kụ|ckuck 〈m. 1
1. 〈Zool.〉 Angehöriger einer weltweit verbreiteten Familie langschwänziger, schlanker Vögel, der seine Eier in fremde Nester legt (i. e. S.: Cuculus canorus); →a. Kuckucksvogel
2. 〈fig.; scherzh.〉 Siegel des Gerichtsvollziehers (zum Zeichen der Pfändung)
3. 〈umg. oft verhüllend〉 = Teufel
● hol dich der \Kuckuck! 〈umg.〉 lass mich in Ruhe!, ich habe es satt mit dir!; bei mir klebt der \Kuckuck an den Möbeln 〈fig.; scherzh.〉; weiß der \Kuckuck, wo mein Schirm geblieben ist 〈umg.〉; zum \Kuckuck! 〈umg.〉 (Ausruf der Ungeduld); jmdn. zum \Kuckuck wünschen 〈umg.〉 weit fort wünschen [lautnachahmend]

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kụ|ckuck [auch: 'ku:kʊk] <Interj.>:
1. lautm. für das Rufen des Kuckucks.
2. (ugs.) Ruf beim Versteckspiel, mit dem sich jmd. kurz bemerkbar macht, um sich [leichter] suchen zu lassen.

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Kụ|ckuck, der; -s, -e [1: aus dem Niederd.-Md. < mniederd. kukuk, lautm.; 2: iron. Bez. für den früher auf das Siegel aufgedruckten Wappenadler]: 1. weit verbreiteter, bes. in Wäldern lebender Vogel mit braungrauem Gefieder, einem leicht gekrümmten Schnabel u. langem Schwanz, der seine Eier zum Ausbrüten in Nester von Singvögeln legt: der K. ruft; R der/die hört den K. nicht mehr rufen/schreien (ugs. veraltend; der/die erlebt den nächsten Frühling nicht mehr); *ein K. unter Nachtigallen (scherzh.; ein Laie unter Fachleuten); an einem Ort, bei jmdm. ist der K. los (ugs.; an einem Ort, bei jmdm. geht es drunter u. drüber); [das] weiß der K. (salopp; 1. wer weiß ...; es ist unbekannt; in dieser u. den folgenden Wendungen steht „Kuckuck“ verhüll. für: Teufel: Hat sich verliebt oder weiß der K. [Spiegel 8, 1979, 162]. 2. wahrhaftig; überraschenderweise ist es so); hol dich der K.; der K. soll dich holen (salopp; Ausruf der Verwünschung): Koch erledigte immer gern sofort, was zu erledigen war. „Hol dich der K.“, sagte er unfreundlich (H. Gerlach, Demission 226); zum K. [noch mal] (salopp; Ausruf der Verärgerung, der Ungeduld): Also schön, zum K. mit den Organisationen (Praunheim, Armee 232); beim/zum K. sein (salopp; verloren sein); jmdn. zum K. wünschen (verhüll.; jmdn. zum Teufel wünschen). 2. (scherzh.) Siegel, das der Gerichtsvollzieher bei der Pfändung an Einrichtungsgegenstände klebt: bei ihm klebt der K. an/auf allen Möbeln: Er sah sich in der Wohnung um und wollte seinen K. ankleben (Coupé 4, 1991, 69).

Universal-Lexikon. 2012.

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